Wer die Dolomiten auf eine außergewöhnliche Art erleben möchte und für wen Adrenalin im Bauch das schönste Gefühl ist, der sollte die Chance auf Klettern oder einen ganzen Kletterurlaub in den Dolomiten nicht verstreichen lassen! Hinauf auf einen mit Stahlseilen gesicherter Berg der Dolomiten bietet das UNESCo Welterbe einnen grandiosen Ausblick. Die Schönsten Kletterrouten und Klettersteige in Südtirol liegen nämlich in den Dolomiten. Aber eins muss gesagt sein: Die Felswände der Dolomiten sind eine ganz andere Herausforderung als übliche Klettergebiete mit sanften Neigungen, gutem Griff und kurzen Routen. Trotzdem haben die beeindruckenden Berge auch etwas für Anfänger im Angebot. So oder so sind die Dolomiten einfach dafür gemacht, auf mutige Weise entdeckt zu werden. Klettern in Südtirol ist von den Sextener Dolomiten bis ins Eggental oder der größten Hochalm Europas, der Seiser Alm, ein Erlebnis. Vom Innerkofler De Luca, Alpinisteig, bis Pößnecker Klettersteig finden Sie hier die schönsten Klettersteige der Dolomiten.
Nicht nur Vollprofis kommen in den Dolomiten auf ihre Kosten: Auch Einsteiger können nach Herzenslaune klettern. Drei besonders schöne Klettersteige für Anfänger:
Einen aufregenden, und doch eher leichten Einstieg in das Bergklettern erhält man an der Südkante des Hexensteins. Der Berg in der Provinz Belluno verfügt über rauen, festen Fels, der mit nahezu endlos vielen Griffen und Haken ausgestattet ist. Es erwartet einen ein sicherer Aufstieg von etwa 2 Stunden. Unter einem breitet sich die atemberaubend grüne Hügellandschaft der Dolomiten aus. Weil die Strecke nach Süden ausgerichtet ist, ist der Morgen oder frühe Abend die angenehmste Zeit für einen Aufstieg im Sommer. Und um die Tageszeiten hat man auch gute Chancen, den Klettersteig für sich zu haben.
Für Anfänger bestens geeignet ist der Rotwand Klettersteig in Eggental. Es erwartet eine tolle Kulisse, das raue und zerklüftete Bergpanorama ist einzigartig. Die Tour erfolgt in mehreren Aufstiegen. Zuerst klettert man den Steig vom Vajolonpass hinauf und schlägt sich bis zum Rotwandgipfel vor. Von dort kann man entweder umkehren oder über den Wiesenkamm absteigen, um auf eine kurze Steilstufe zur Scharte zwischen Rotwand und Masarékamm zu stoßen. Der Klettersteig selbst benötigt etwa anderthalb Stunden.
Der Monte Averau in Belluno zählt zu den höheren Bergen der Nuvolaugruppe in den Dolomiten. Trotzdem können Anfänger die Südwestwand des Berges beklettern. Zwar ist die Wand steil, aber der Fels ist sehr fest und bietet viele Möglichkeiten, sicher und einfach bis nach oben zu klettern. Der Ausblick während der Klettertour ist einfach unglaublich schön: Das rote Gestein direkt vor und über einem, grüne Wiesen unter einem. Die Klettersteige am Averau dauert etwa 3 Stunden (Aufstieg und Abstieg kommen noch dazu).
Wenn Sie bereits Erfahrung im Klettern besitzen und anspruchsvolle Klettersteige in den Dolomiten bewältigen möchten, sollten Sie sich diese drei mal genauer ansehen:
Für eine schöne Tagestour ist der Maximiliansteig in der Seiser Alm bestens geeignet. Für die ganze Strecke mit Aufstieg und Abstieg sollte man etwa 8 Stunden einplanen. Das Klettern selbst beschränkt sich auf die Schwierigkeitsstufen A/B, aber die gesamte Runde ist aufgrund seiner Länge konditionell nicht zu unterschätzen. Der Klettersteig stellt eine Verbindungen zwischen dem Großen Rosszahn und der Roterdspitze da und befindet sich direkt über der Tierser Alpl Hütte. Oben angekommen eröffnet sich einem ein wunderschöner Rundblick auf die Bergwelt der Dolomiten.
Die Via Ferrata Mario Zandonella an der Sextner Rotwand in den Sextner Dolomiten sollte nicht unterschätzt werden: Vor allem durch die steilen Wände und Bändertraversen benötigt man hierfür kompromisslose Schwindelfreiheit. Umgeben von der zackigen Bergkulisse verläuft der Klettersteig an der Südseite in zwei Spuren: Der reine Südweg ist mit dem Schwierigkeitsgrad C/D gekennzeichnet, die Südost-Route mit D. Wie viele Dolomiten-Klettersteige laufen auch diese Varianten häufig auf alten Bändern von den Kriegssteigen aus dem Ersten Weltkrieg entlang. Für die gesamte Route sollte man 8 Stunden einplanen.
In luftiger Höhe führt die 800 Meter hohe Südwand der Marmolada erfahrene Kletterer zum höchsten Dolomitengipfel. Bis auf 3.343 Meter klettert man hier. Zwar wird dieser Klettersteig als ausgewogen beschrieben, aber dennoch sollte man sich seiner hochalpinen Lage bewusst sein. Den Abstieg kann man alternativ auch über den Gletscher vornehmen. Diese Variante ist mit der Schwierigkeitsstufe C beschrieben.
Für jeden, der mit dem Klettern beginnen möchte, ist ein Kletterkurs in den Dolomiten zu empfehlen. Doch auch erfahrene Kletterer und Profis lernen nie aus und können sich mit einem Kletterkurs weiterbilden. Angeboten werden die Kurse von vielen verschiedenen Bergschulen. Ein Bergführer leitet Sie in Anfängerkursen langsam an das Klettern am Fels heran. Es ist die perfekte Möglichkeit, eine neue Sportart für sich zu entdecken. Gerade Kinder können spielerisch mit dem Klettern beginnen und werden von einem Experten sicher angeleitet. Ein weiterer Vorteil durch die geführten Klettertouren und -kurse ist es, dass das nötige Kletterzubehör gestellt wird.
Erfahrene Kletterer können durch einen begleiteten Kurs an ihren Techniken feilen und profitieren von gemeinsamen Touren mit Bergführern natürlich von deren Expertise. Die Bergführer kennen die Tücken und Herausforderungen der verschiedenen Klettersteige und machen es somit leichter, den Berg sicher zu bezwingen.